Einlagen für besondere Füße
Jeder besondere Fuß braucht auch besondere Einlagen. Wobei mit der Besonderheit Deformitäten gemeint sind. Und davon gibt es einige, genannt seien Ballenhohlfuß, Hackenfuß, Hängefuß, Hohlfuß, Knickfuß, Klumpfuß, Plattfuß und Senkfuß, Sichelfuß, Spitzfuß sowie Spreizfuß. Nicht selten kommen mehrere Varianten gleichzeitig vor, zum Teil sind die Fehlstellungen angeboren, sie können allerdings auch erst im Laufe des Lebens auftreten.
Eine häufig vorkommende Form der Fehlstellung ist der Senkfuß. Dabei ist das Längsgewölbe des Fußes (also die Wölbung der Fußsohle an der Innenseite vor dem Ballen) abgeflacht. Wird dann die Fußsohle unter dem Längsgewölbe vollständig belastet oder ist die Fußinnenseite sogar konkav, spricht man von einem Plattfuß.
Der Grund für einen Senkfuß liegt meist in einer Schwäche der Fußmuskulatur. Bei Kindern ist diese normal, gleicht sich aber aus. Allerdings haben auch Jugendliche und Erwachsene eine vernachlässigte Fußmuskulatur, die unter anderem durch fehlende Bewegung hervorgerufen wird.
Einlagen können dann helfen, den Fuß zu stützen. Sie sind so angepasst, dass die Längswölbung nach oben korrigiert wird“, sagt Katrin Büttner, Orthopädieschuhmacherin bei OSZL in Leipzig.
Eine weitere Form der Deformität ist der Knick-Senk-Fuß. Dabei ist das Fußlängsgewölbe genauso abgeflacht wie beim Senkfuß. Hinzu kommt allerdings noch, dass das Fersenbein nach außen wegknickt und die Last des Körpers trägt. Die Einlagentherapie ist fast identisch wie beim Senkfuß. Der Fuß wird mithilfe der Einlagen so korrigiert, „dass das Längsgewölbe nach oben gedrückt wird und damit auch die Mittelfußköpfchen entlastet werden“, erklärt Büttner weiter.
Auch der Hohlfuß kommt laut der Orthopädieschuhmacherin häufiger vor. In dem Fall seien Längsgewölbe und der Spann recht hoch. Resultat ist eine besondere Beanspruchung von Ferse und Vorderfuß. „Beim Hohlfuß fühlt es sich an, als ob die Sehen zu kurz sind.“ Probleme könnten dann vor allem am Sprunggelenk und an den Knien auftreten, weil die Patienten einen entlastenden Gang entwickelten. Wie Büttner erklärt, seien die Einlagen dann so angepasst, dass sie das Längsgewölbe (also sozusagen den Hohlraum) ausfüllen.
Julia Tonne