Sensomotorische Einlagen unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Einlagen. Durch sie werden die Rezeptoren der Fußmuskeln und Sehnen stimuliert, so dass der Körper mit einer veränderten Muskelspannung reagiert.

Wann ist der Einsatz von Sensomotorischen Einlagen sinnvoll?

Vorrangig ist diese spezielle Art der Einlagen für Kinder gedacht, um bestimmte Krankheitsbilder und Fußdeformitäten zu korrigieren und abzumildern. Meist kommen sensomotorische Einlagen erst bei Kindern ab drei Jahren zum Einsatz, „davor wäre es verfrüht“, macht Benjamin Gutjahr deutlich, Orthopädieschuhmacher bei OSZL in Leipzig. Denn bei Kleinkindern entwickele sich der Fuß noch und gebe es das ein oder andere Fettpölsterchen. „Erst ab etwa drei Jahren ist der Babyspeck verschwunden und hat sich der Fuß soweit entwickelt.“ Voraussetzung für Sensomotorische Einlagen sind diagnostizierte Fehlbildungen oder Spastiken.

Werden Sensomotorische Einlagen von den Krankenkassen bezahlt?

Bislang ist die Kostenübernahme eine Kann-Entscheidung der Krankenkasse. „Heißt: Die Einlagen sind nicht nicht im Heil- und Hilfsmittelkatalog aufgeführt“, erklärt Gutjahr. Ob eine Kasse die Kosten übernehme, hänge unter anderem stark von der Akzeptanz der sensomotorischen Einlagen ab. Gutjahr rät daher, bei der entsprechenden Kasse zunächst anzufragen. Doch unabhängig, ob die Kasse zustimmt oder ablehnt: die Anfertigung ist dennoch jederzeit möglich, dann auf eigene Kosten.

Sensomotorische Einlagen stimulieren bestimmte Fußregionen. Wie wird diese Stimulation erreicht?

Jede Sensomotorische Einlage hat – je nach Krankheisbild – unterschiedliche Druckpunkte, sogenannte Spots. Sie drücken genau auf bestimmte Nerven und lösen einen Reiz im Gehirn aus, um bestimmte Auswirkungen auf die Muskulatur hervorzurufen. Welche Punkte stimuliert werden, hängt laut Gutjahr von der diagnostizierten Fehlbildung oder vom Krankheitsbild ab. Durch das „Ansprechen“ der Nerven können Muskel- und Gelenkpartien entlastet werden, um eine Korrektur des Ganges zu erreichen. Das wiederum hat positive Effekte auf den gesamten Bewegungsapparat und damit auf den Körper.